15.09.2021 / Agenda Josefstadt

Sind Josefine und Josef nachhaltig nahversorgt?

Im Mai und Juni waren Jugendliche der Vienna Business School und der OMS Pfeilgasse während mehrerer Tage im Bezirk unterwegs und haben für das Institut für Nahversorgung geforscht.

Sie haben viele Fragen gestellt, Pläne angefertigt, analysiert und Geschichten erzählt. Es wurde fotografiert und dokumentiert – Erkenntnisse wurden festgehalten.

 

Ist die Josefstadt nachhaltig und gut versorgt mit allem, was die Menschen brauchen?

 

Was ist den Bewohner*innen wichtig, was wollen sie auf kurzen Wegen in ihrem Grätzl erledigen? Dies war eine zentrale Frage, der die Jugendlichen nachgegangen sind.

 

Die Jugendlichen haben sich außerdem kritisch die Geschäftsstraßen angeschaut und ihre Schlüsse daraus gezogen. Die Lebensmittelkooperative MIA Pastinaken wurde besucht und befragt, eine Würstelstand-Betreiberin und ein Buchhändler standen Rede und Antwort zum Thema Nachhaltige Nahversorgung.

 

Fazit der Jugendlichen ist, dass Nahversorgung viel mehr ist als nur Obst, Gemüse und Brot ums Eck kaufen zu können. Begegnungen, soziale Interaktion und nachbarschaftliche Kontakte pflegen, ist vielen Menschen sehr wichtig.

Auch Begrünung und Orte zum Entspannen in der Nähe der Wohnung vorzufinden, ist wesentlich für das Wohlbefinden. Die Gestaltung des öffentlichen Raumes ist ebenso für viele Josefstädter*innen wichtig und damit einhergehend auch die Identifizierung mit ihrem Grätzl.

 

Natürlich steht auch ganz oben in der Prioritätenliste der Bewohner*innen eine gute Versorgung mit Dienstleistungen, Geschäften, Ärzt*innen, Apotheken, Schulen und Banken.

 

Ob nun „Frau Josefine“ und „Herr Josef“ in der Josefstadt ausreichend versorgt sind, konnte noch nicht ausreichend erforscht werden. Es bedarf weiterer Erhebungen – das Institut für Nahversorgung bleibt dran!

 

Was bedeutet überhaupt Nachhaltigkeit?

 

Auch mit dieser nicht so leichten Frage, haben sich die Schüler*innen beschäftigt. Zeichnungen angefertigt, Spiele entwickelt und Geschichten niedergeschrieben.

 

Nachhaltigkeit ist auf den ersten Blick ein großer Begriff, der viel abdeckt und allen Jugendlichen sehr wichtig ist. Wir haben nicht nur über Begrünung in der Stadt, sondern auch über die Versorgung mit Bildungseinrichtungen, Geschäften und Institutionen gesprochen. Die Jugendlichen haben auch ganz praktische Dinge besprochen, wie das Reparieren und was es bedeutet Ressourcen zu schonen!

 

Allen war wichtig: Dinge wiederverwerten, sie reparieren und nicht gleich wegschmeißen. Beim Einkaufen überlegen, ob es wirklich wichtig ist, eine neue Jeans zu kaufen oder ob es nicht vielleicht doppelt so nett wäre mit Freund*innen eine Kleidertauschparty zu machen.

Lebensmittel sind kostbar und sollten nicht im Mist landen, das Ablaufdatum am Joghurt heißt nicht, dass das Produkt schlagartig schlecht wird und ungeöffnet weggeworfen werden muss.

 

Nachhaltige Nahversorgung wird uns noch eine Weile beschäftigen

 

Die Erkenntnis des Instituts ist jedenfalls, dass es noch viel zum Thema Nachhaltige Nahversorgung zu erforschen und zu besprechen gibt.

Weitere Menschen sollten noch eingebunden werden und Ideen generieren. Projekte sollten entstehen, die den 8. Bezirk zu einem noch besseren und nachhaltigeren Lebensumfeld machen, in dem eine gute Nahversorgung selbstverständlich für alle ist.